Samira Teil 9 und 10

Samira Teil 9 und 10
Hatte ich mich zuvor noch bewegen können, konnte ich selbst das jetzt nicht mehr. Auch wenn die Fesseln locker waren, schaffte ich es nicht, sie los zu werden. Also blieb ich dort stehen und konnte nichts anders tun, als das zu machen, was Samira mir gesagt hatte. Doch nicht nur sie. Auch Asifa hatte es gesagt. Dabei war mir klar, dass sie kein wirkliches Rufen meinte.
Ich begann mich zu konzentrieren, sah sie vor meinen geistigen Augen und begann sie in meinen Gedanken zu rufen. Auch wenn es mir sinnlos vorkam, war es die einzige Chance, die mir blieb.
Lauter und lauter rief ich nach ihr, auch wenn es dabei im Raum still blieb, doch es schien meinen Kopf auszufüllen, brachte ihn geradezu zum Platzen.
Es war anstrengend und ich hatte eigentlich keine Aussicht auf Erfolg, zumindest nahm ich das an. Der blieb auch aus, denn nach einer Stunde war kein Ergebnis zu erkennen. Trotzdem versuchte ich es noch einmal, legte alles hinein, was ich hatte. Die aufkeimende Verzweiflung ließ mich über mich hinaus wachsen.
Ein seltsames Gefühl machte sich auf einmal in meinem Kopf breit, als wenn ich eine Tür aufgestoßen hatte. Meine Gedanken waren frei, machten sich scheinbar auf den Weg, um gehört zu werden. Zu meiner Überraschung kam eine Antwort. Klar und deutlich hörte ich sie, obwohl es ruhig um mich war.
„Ah, da bist du ja. Hatte nicht mehr auf dich gehofft. Ich komme gleich, nur einen Moment, muss mir eben etwas anziehen, denn ich habe bereits geschlafen!“Es war unverkennbar Asifas Stimme. Dabei war es das Letzte, was ich von ihr hörte, denn die Verbindung, sofern man es so nennen konnte, brach zusammen. Es blieb ein hohles Gefühl übrig, was langsam verschwand.
Etwa zwanzig Minuten später hörte ich ein erlösendes Geräusch. Die Tür oberhalb der Treppe wurde geöffnet und Schritte kamen herunter. Als nächste sah ich einen Lichtstrahl durch die Klappe der Tür scheinen und hätte mich selber geohrfeigt, als ich daran dachte, dass der Schlüssel auf meiner Seite lag. Immerhin hatte ich ihn selber herübergeholt.
Doch meine begründete Furcht, dass Asifa die Tür nicht aufsperren konnte, war unbegründet. Ich hörte einen Schlüsselbund klappern, wobei einer der Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Dann knackte es zweimal und die Tür ging auf.
Asifa stand in der Tür, sah sich um und entdeckt mich am Andreaskreuz hängend. Ein breites Lächeln ging über ihre Lippen, als sie sah, dass ich nackt war.
Das war mir in diesem Moment egal. Ich wollte hier raus, wollte den Kellerraum verlassen.
Asifa stellte die Kerze auf die Streckbank und kam zu mir herüber, erlöste mich aber nicht gleich aus meiner Lage, stattdessen betrachtete sie mich von oben bis unten, dann in entgegengesetzter Richtung.
„Ein netter Anblick. Eine alte Frau wie ich bekommt so etwas selten zu sehen. Dabei frage ich mich, ob ich es nicht ausnutzen sollte. Allerdings siehst du nicht aus, als wenn du Freude daran hättest. Hattest wohl schon Besuch, was klar erkennbar ist. Konntest dich schlecht selber in diese Lage bringen!“
Weiterhin grinste sie mich an, begann aber damit meine Handfesseln zu lösen.
Es war ein wunderbares Gefühl, als ich meine Arme herunternehmen konnte. Das Blut war aus ihnen in den Rumpf gewichen und strömte jetzt zurück. Ein Gefühl entstand, als wenn meine Arme eingeschlafen wären.
Asifa kniete sich vor mich hin und ich rechnete damit, dass sie meine Fußfesseln lösen würde, aber das tat sich nicht gleich. Stattdessen sah sie nach vorne und damit auf mein Geschlecht.
Ohne zu zögern, griff sie danach und begann es zu reiben.
Ich war zu überrascht, als dass ich sofort etwas dagegen tun konnte. Ich sah perplex nach unten und verfolgte ihr tun.
„Ich denke, dass ich eine Belohnung verdient habe, dass ich dich befreie, auch wenn ich dich erst in diese Lage gebracht habe. Ans Andreaskreuz habe ich dich nicht gefesselt. Immerhin hätte ich ja auch nur die Tür aufschließen können, was dir nichts genützt hätte!“
Eine Logik, der ich nicht folgen konnte. Immerhin verdankte ich ihr erst diesen Schlamassel.
„Oh, da steckt noch Leben drin!“, meinte sie auf einmal und zu meiner Überraschung begann mein Geschlecht, sich zu versteifen. Ich selber hatte nicht damit gerechnet, immerhin war meine letzte Entladung noch nicht lange her.
Asifa ging vorsichtig mit mir um. Ihre Hände arbeiteten einfühlsam, nicht zu stark, nicht zu schwach, genau in der richtigen Stärke. Dabei kam es mir vor, als wenn ich es selber machte. Sie fand meine empfindlichsten Stellen, reizte mich dort.
Ich stöhnte auf, konnte es nicht verhindern.
„Ich denke, wir werden es noch schaffen, lass mich nur machen. Schulden soll man gleich bezahlen!“
Schneller wurde sie und ich spürte bereits, wie sich mein Unterleib zusammenzog. Er machte sich dazu bereit, um ein zweites Mal eine Gabe zu geben.
Gebannt sah ich zu, konnte erkennen, wie mein Schwanz zwischen ihren Finger gerieben wurde, dabei war mein Kopf anscheinend von meinem Körper abgekoppelt. Ich konnte normal denken, in mich gehen und mitverfolgen, wie meine Erregung stieg. Konnte mich aber nicht direkt daran beteiligen. Ein seltsames Gefühl entstand. Mein Wille war ausgeschaltet, ich selber war nur noch Zuschauer, kein Akteur mehr.
„Na, dann wollen wir mal. Gib Asifa, was ihr zusteht!“
Und ich gab. Zu meiner Überraschung machte sie zwei schnelle Bewegungen, die ich kaum wahrnahm und mein Schwanz begann zu zucken, bäumte sich auf und ein träger Fluss von Sperma sprudelte aus ihm heraus. Es war nicht viel, konnte nicht viel sein.
Asifa sah dabei zu, hielt ihre Hand darunter und ließ alles darauf tropfen. Zum Schluss streifte sie noch mit der anderen Hand an der Unterseite entlang, damit auch noch der letzte Rest in der Harnröhre hervor kam. Ein letzter Tropfen fiel träge herunter und vereinte sich mit der kleinen Pfütze, die sich auf Asifas Handteller befand.
Asifa sah herunter und betrachtet es einen Moment, dann nahm sie ihre ander Hand, legte sie auf die Erste und rieb sie gegenseitig, als wenn sie sich die Hände wusch. Damit verteilte sie meinen Samen zwischen den Händen, öffnete diese und hob sie an.
Ein nasser Film lag überzog die Handteller und glänzte im Kerzenschein. Aber nicht lagen, denn Asifa führe ihre Hand an ihren Kopf und verteilte meinen Saft auf ihrem Gesicht.
Erstaunt sah ich herunter, konnte nicht begreifen, was sie da gerade machte. Doch noch erstaunlicher war, als ich sah, wie die Feuchtigkeit sofort in ihre Haut einzog und sich ihre Gesichtsfalten glätteten. Es war ein ähnlicher Vorgang, wie ich es schon einmal bei ihr gesehen hatte, als sie mein Sperma auf ihrem Halsbereich verteilt hatte.
Asifa begann erneut zu lächeln und sah zu mir hoch. Sie sah um einige Jahre verjüngt aus, kam im Aussehen in die Richtung von Samira, wenn auch Jahre älter.
Ohne ein Wort zu sagen, löste sie jetzt meine Fußfesseln und ich konnte mich endlich bewegen. Asifa machte mir Platz und ich konnte zu meiner Bekleidung gehen, die auf der Streckbank lag. Schnell zog ich mich an, während Asifa auf die Tür zuging, dort auf mich wartete.
Wenig später verließen wir das Haus, wobei es mich erstaunte, dass es draußen dunkel war. Mein Zeitgefühl war durcheinander gekommen, wusste ich doch nicht, wie lange ich geschlafen hatte.
Asifa drehte sich zu mir um und sah mich durchdringend an, dabei hatte ich den Eindruck, als wenn ihre Augen in der Dunkelheit leuchteten. Nicht wie bei Katzen, sondern das Licht schien aus den Augen selber zu kommen.
„Du hast es gut gemacht. Du hast die Kräfte, die ich vermutet hatte. Du musst sie nur noch steuern lernen. Wenn du dazu bereit bist, komm wieder!“
Sie drehte sich um und ging langsam den Weg entlang. Kurze Zeit später sah ich das Licht um die Ecke biegen und hinter den Bäumen verschwinden.
Jetzt stand ich alleine in der Dunkelheit und wandte mich dem Tor zu. Ich war erschöpft und wollte mich ausruhen. Dazu war ich verwirrt. Zu viel war in den letzten Stunden auf mich eingeprasselt. Zuhause angekommen goss ich mir einen übergroßen Whiskey ein und schluckte ihn augenblicklich herunter. Heiß rann die Flüssigkeit meinen Hals herunter und explodierte im Magen. Sofort füllte ich das Glas ein weiteres Mal, ging zu meinem Lieblingssessel und setzte mich hinein. Langsam und Schluck für Schluck, wurde auch das Glas geleert, während die Bilder der letzten Stunden noch einmal an mir vorbeizogen. Doch nicht lange. Fast übergangslos schlief ich in meinem Sessel ein, merkte nicht mehr, als mir das Glas aus der Hand rutschte und auf den dicken Teppich unter mir fiel. Der Aufprall wurde stark gedämpft, war nicht laut und das Glas blieb ganz.
Kapitel 10
Am nächsten Morgen wachte ich auf und konnte mich kaum noch rühren. Eine Nacht im Sessel war für mich das reinste Gift. Mein Rücken streikte und als ich aufstand, musste ich ihn erst einmal mühsam und schmerzhaft geradebiegen. Eine Prozedur, für die ich mehrere Minuten brauchte. Als ich noch jünger gewesen war, war das kein Problem gewesen. Man soff und schlief einfach auf dem Boden ein. Nächsten Tag war man zwar nicht frisch, aber nach einem guten Frühstück und frischer Luft ging es einigermaßen. Jetzt brauchte man nicht einmal mehr zu trinken und es ging einem schlecht.
Trotz allem schleppte ich mich in die Küche, machte mir eine Schnitte und aß sie im Stehen. Mich jetzt hin zu setzten, war nicht mein Ding. Ich wäre nicht mehr hochgekommen. Also entschloss ich mich dazu, einen kleinen Spaziergang zu machen. Das Wetter war schön und lud dazu ein.
Gesagt, getan. Zehn Minuten später stand ich draußen und ging los, wohin war unwichtig. Der Weg war das Ziel.
Wieso kann ich nicht sagen, aber mein Spaziergang endete am städtischen Friedhof. Aus irgendeinem Grund zog es mich hierher. Ich genoss die Ruhe, wandelte gerne bei schönem Wetter unter den alten Bäumen des ältesten Teils dieses Totenackers. Hier standen noch die alten Grabsteine, teilweise aus Sandstein, bereits verwittert und kaum noch lesbar. Soweit es ging, hatte ich mit der Zeit fast alle gelesen, denn hier stand noch etwas darauf. Die Modernen waren nur noch einfach gehalten, verrieten einem maximal den Namen, Geburts- und Todestag. Mehr nicht. In dem Sinne, vollkommen steril. Hier in dem älteren Teil fand man noch Individualität.
Dort angekommen atmete ich tief durch, konnte den Geruch von geschnittenem Gras und alter Erde in mich aufnehmen. Ein herrliches Gemisch von Gerüchen, dazu die absolute Ruhe. Nur weit im Hintergrund konnte man hören, wenn ein Auto am Friedhofszaun vorbeifuhr.
Weiter ging ich im Schatten dahin und sah mich um. Kaum jemand war hier, nur ein Friedhofsgärtner war gerade dabei, die alten Bäume zu beschneiden. Er stand auf einer niedrigen Leiter, entfernte tote Äste und piff dabei leise ein fröhliches Lied vor sich hin. Ich blieb bei ihm stehen und sah ihm interessiert zu, denn er kümmerte sich gerade um eine Eibe, die ähnlich aussah wie die, unter der Asifa und ich gesessen hatten.
„Guten Tag!“, sagte ich freundlich und er drehte sich zu mir um.
„Ein schöner Baum!“, meinte ich und er nickte, sah an dem Baum hoch.
„Ja, ein wunderbares Exemplar. Man findet nicht mehr viele davon. Sie wachsen zu langsam und die Menschen haben keine Geduld mehr. Mein Großvater hat zu mir gesagt, dass man diese Bäume nicht für sich pflanzt, sondern für seine Urenkel. Besonders wenn man deren Holz verwenden möchte. Gutes, schönes Holz, besonders für Möbel oder Langbögen, wie sie die Engländer benutzt haben! Der hier stand schon hier, als es den Friedhof in dieser Art noch nicht gab. Man hat den Friedhof sozusagen um ihn herum gebaut. Schön, dass man ihn nicht gefällt hat!“
Ich sah den Gärtner mit gerunzelter Stirn, von der Seite aus an. Mich durchschoss auf einmal ein seltsamer Gedanke. Hatte Asifa nicht gesagt, dass sie ihre Eibe selber gepflanzt hatte?
Der Friedhof war sicher älter als dreihundert Jahre, das ließen einige der alten Grabsteine erkennen, die man teilweise an der Kapelle des Friedhofs angelehnt hatte. Die Gräber gab es nicht mehr, aber die Steine noch. Soweit ich wusste, war der Älteste, den ich entziffern konnte aus dem siebzehnten Jahrhundert.
„Wie alt ist er denn etwa?“, fragte ich noch einmal nach, damit ich es bestätigt bekam.
„Man schätzt ihn auf fünfhundert Jahre. Plus, Minus. Es ist schwer, das zu bestimmen. Die meisten dieser alten Eiben sind hohl, das Kernholz vergammelt. Eine Kernbohrung würde nichts bringen. Aber der Stammumfang, beziehungsweise der Durchmesser, lässt darauf schließen.
Es kann sein, dass dieser Baum schon zu Zeiten des Dreißigjährigen Kriegs hier gestanden hat. Vielleicht sogar auf dem ersten Friedhof an dieser Stelle. Das Stadtarchiv gibt darüber leider keine Auskunft! Diese Bäume wurden gerne auf Friedhöfen gepflanzt. Warum weiß ich nicht so genau. Sie sind pflegeleicht und immer grün!“
Als er das erzählte, sah der Gärtner verträumt in eine nicht zu erkennende Entfernung und klopfte mehrmals zärtlich, mit einer Handfläche, gegen den Stamm.
„Vielen Dank für die Auskunft!“, meinte ich und bedankte mich bei ihm mit einem leichten Nicken in seine Richtung, „Es war sehr interessant!“
Auch er nickte und kümmerte sich wieder um den Baum. Hielt Ausschau, ob er noch etwas tun konnte. Er fand wohl nichts mehr, denn er stieg von seiner Leiter, klappte sie zusammen und ging seiner Wege. Ein Mann, der aussah, als wenn er mit sich und der Welt zufrieden war. Kein Wunder, bei dem Wetter konnte ein Job als Gärtner wunderbar sein. Mich schüttelte es etwas, wenn ich darüber nachdachte, wie es im Herbst oder Winter war.
Doch dieser Gedanken trat schnell in den Hintergrund, denn ich dachte über Asifa, oder besser gesagt, über sie und den Baum nach. Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, dass es nicht sein konnte. Mein Wissen verbot mir, daran zu glauben. Trotzdem ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf.
Wieder Zuhause angekommen, packte mich die Unruhe. Ich konnte mich nicht auf das konzentrieren, was ich mir vorgenommen hatte. Die letzten Tage waren zu seltsam gewesen, um sie beiseiteschieben zu können. Außerdem zog es mich magisch zu diesen zwei Menschen, die plötzlich in mein Leben gekommen waren. Ich glaubte langsam nicht mehr an Zufall.
Schon am frühen Nachmittag machte ich mich auf die Socken. Es zog mich wie magnetisch in die Richtung von Asifa und Samira. Hier hoffte ich, mehr Informationen zu bekommen.

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